Johnson & Johnson Aktie

Aktienanalyse: Let’s Value Nr. 4 – Johnson & Johnson

Hallo Hamsterfreund,

heute folgt nächste Aktienanalyse von mir! Heute die Johnson & Johnson Aktie. Wie bereits vermerkt möchte ich jede Woche mindestens eine weitere Analyse posten. Auf gehts 🙂

Zu Johnson & Johnson: Johnson & Johnson ist ein weltweit tätiger amerikanischer Pharmazie- und Konsumgüterhersteller mit Hauptsitz in New Brunswick im US-Bundesstaat New Jersey. Das Unternehmen ist im Dow Jones Industrial Average gelistet. Johnson & Johnson (JNJ) ist mit 70 Mrd. US$ Umsatz 2015 eines der größten Healthcareunternehmen der Welt. Die Pharmasparte firmiert – in erster Linie – unter Janssen und machte 2015 31,4 Mrd. US$ Umsatz. Es gibt auch OTC- resp Medizinprodukte-Sparten.

Der Hauptsitz der deutschen Niederlassung befindet sich in Neuss, jener der österreichischen in Wien. Zudem befinden sich in Wuppertal, Duisburg und Norderstedt weitere wichtige Unternehmensstandorte.

Johnson & Johnson beschäftigt derzeit rund 127.000 Mitarbeiter in 60 Ländern weltweit, davon ca. 4.000 in Deutschland. Die Produkte der Geschäftsbereichen Consumer, Medical Devices und Pharma werden in 175 Ländern vertrieben. [Quelle Wikipedia].

Da der Name vielleicht nicht jedem geläufig ist hier eine Übersicht über Produkte, die man kennen kann:

Johnson & Johnson Produkte
[Quelle: http://www.jnjgermany.de/marken.html]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Finanzkennzahlen (Stand 29.04.2016):

  • Johnson & Johnson Aktie. WKN: 853260
  • Kurswert: 112,48$
  • Dividendenrendite 2015:   2,87%
  • Ausschüttungsquote (Dividende / Gewinn): 47,7%
  • Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV): 22,8
  • Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV): 4,35
  • Marktkapitalisierung 71 Milliarden €

SWOT-Analyse Johnson & Johnson Aktie:

SWOT Analyse Johnson & Johnson
[Johnson & Johnson Aktie SWOT-Analyse]

 

 

 

 

 

 

 

 

Wachstumsanalyse (47 Punkte):

Aktienanalyse Johnson & Johnson
[Johnson & Johnson Aktie Wachstumsanalyse]

 

 

 

 

 

 

Die Johnson & Johnson Aktie ist einer der bekanntesten Dividenden-Werte in den USA und viele Privatleute halten diesen Titel. Wer den Titel die letzten 10 Jahre gehalten hat, konnte wie man hier sieht eine Rendite von ca. 7,5%, bezogen auf die Dividenden und die Buchwertsteigerung erzielen. Die Dividende wurde die letzten Dekaden kontinuierlich erhöht. Damit gehört JnJ zu den klassischen Dividenden-Aristokraten.

Auf 10-Jahresfrist ist das Unternehmen um durchschnittlich 4,5-6% gewachsen, je nachdem welchen Wert man verwendet. Die letzten 5 Jahre konnte dieses Wachstum nicht mehr erreicht werden, hier liegen wir bei 2,5-4% durchschnittlich.

JnJ ist in vielen Bereichen ein klassisches Burggraben-Unternehmen. Das Unternehmen verfügt über starke Markennamen, die bei Konsumenten bekannt sind. Zudem gibt es in einigen Bereichen wert haltige Patente. Die Zahlen spiegeln jedoch wieder, dass das Unternehmen nicht in der Lage ist, deutlich höhere Preise durchzusetzen. Aus der SWOT-Analyse kann man erkennen, dass die Konkurrenz durch ähnliche Namensgebung, bei günstigeren Produkten Marktanteile gewinnen konnte. Laut aktuellem Geschäftsbericht ist vor allem das Geschäft mit medizinischen Teilen (Prothesen etc) geschrupft, die anderen Geschäftsbereiche sind vor allem durch negative Währungseffekte niedriger ausgefallen, ohne diese Effekte konnte der Absatz leicht zulegen (2-4%).

Wie sieht meine Zukunftsprognose aus? Ich denke, dass durch die starken Produktmarken, im pharmzeutischen und Konsumentenbereich weiteres Wachstum im Bereich von 2 – 4 % möglich ist. Größeres Wachstum ist wegen der günstigeren Konkurrenz sicherlich schwierig, da der Preisunterschied zwischen den Produkten maßgeblich für die Kaufentscheidung sein dürfte. Somit bewegt sich dieses Wachstum im Bereich der Inflation von 3%. Beim Geschäft mit medizinischen Teilen erwarte ich ein weiteres Schrumpfen, wie es auch im die letzten Jahre stattgefunden hat.

Ein weiterer Punkt, der mich persönlich stutzig macht, ist die Verwendung des Gewinns im Unternehmen. Sage und schreibe 85% des freien Kapitals werden für die Ausschüttung von Dividenden und Aktienrückkäufe verwendet. Somit bleibt für Investitionen in Wachstum, ohne die Aufnahme neuer Schulden, kein Kapital übrig. Betrachtet man die Eigenkapitalenwicklung von JnJ so stellt man fest, dass dieses in Summe nur um 2% im letzten Jahr gestiegen ist, weil das ganze Kapital in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen “ausgeschüttet” wird. Die Aktienrückkäufe sind auch der Grund, weshalb der Buchwert je Aktie und der Gewinn je Aktie (diese Werte verwende ich in der Wachstumsberechnung) etwas höher ausfallen als die tatsächliche Gewinn- und Buchwertentwicklung des Gesamtunternehmens. Grundsätzlich freut uns Investoren eine gute Ausschüttungspolitik, da wir davon profitieren, allerdings ist eine Ausschüttung von über 85% schon relativ hoch und sollte mit Vorsicht beobachtet werden. Mir sind Unternehmen lieber, die ihr Kapital für ein hohes organisches Wachstum verwenden anstatt es zu so einem hohen Anteil auszuschütten. Nichts desto trotz ist JnJ die letzten Jahre noch stetig gewachsen, nur halt eben relativ langsam, was für ein Unternehmen dieser Größe nicht unüblich ist.

Für die weitere Betrachtung werde ich von einem 5% ausgehen. Weshalb 5%, wenn das Wachstum des Unternehmens im Bereich von 2-4% liegt? Ganz einfach. Das Unternehmen wächst zwar nur um den Betrag von 2-4%, jedoch werden die Aktienrückkäufe dazu führen, dass der tatsächliche Gewinn für den Investor um 1-2% Punkte höher ausfällt, da der Investor mit jedem Aktienrückkauf mehr Anteil am Unternehmen hält. Wenn man das Wachstum von “Buchwert + Dividende” für 5 und 10 Jahre betrachtet (4,8% und 7,5% Wachstum) dann kommen wir in etwa auf diese Größenordnung.

Sofern Du anderer Meinung bist, verwende einfach eine andere Zahl für die Kalkulation und Du bekommst einen anderen Wert für das Unternehmen.

Wirtschaftlicher Führungsstil (92 Punkte):

Management Johnson & Johnson
[Management Johnson & Johnson Aktie]

 

 

 

 

 

 

Das Management der Finanzen von JnJ sieht sehr gut aus. Die Rentabilitätszahlen sind außerordentlich gut und die langfristige Verschuldung ist in einem niedrigen Bereich. Genau das wollen wir an dieser Stelle sehen.

Renditekalkulation (29 Punkte):

Aktienanalyse Rendite Johnson & Johnson
[Rendite Johnson & Johnson Aktie]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Berechnung der Renditen nach den beiden Berechnungsmethoden zeigt, dass die Rendite-Erwartungen relativ niedrig ausfallen. Rendite1 ergibt trotz der Wachstumsprognose von 5% lediglich eine Rendite erwartete Gesamtrendite von 5,85%. Hier muss ich noch darauf hinweisen, dass ich zur Bewertung ein KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von 20 angesetzt habe. Das ist für ein Unternehmen mit so einer niedrigen Wachstumsrate eigentlich viel zu hoch. Normalerweise kann man als Hausnummer etwa das 2-fache der Wachstumszahl ansetzen, was in diesem Fall 10 wäre. Hier habe ich berücksichtigt, dass JnJ historisch immer auf einem hohen Niveau gehandelt wurde, was der exzellenten Historie des Unternehmens geschuldet ist. Qualität hat eben seinen Preis! Mein Verfahren gibt an, dass für eine 8% Rendite und 20% Sicherheitspuffer ein Preis von 87$ angemessen wäre. Diesen Preis wird diese Aktie durch die hohe Bewertung wahrscheinlich nie erreichen. Aber man soll ja niemals nie sagen!

Rendite2 (DCF) weißt auf eine totale Überbewertung hin. Ich habe einmal mit den Zahlen gespielt und festgestellt, dass per DCF-Verfahren lediglich eine 1% Rendite zu erwarten ist und diese sogar noch mit einem Aufschlag (Premium) von 20% erkauft werden müsste. Das DCF-Verfahren ist für Aktien, die eine solche Überbewertung haben nicht geeignet, beziehungsweise gibt, wenn die Bewertung der Aktie gleich hoch bleibt keinen adäquaten Wert heraus.

Fazit (168 von 300 Punkten):

Was bedeutet das für Dich? Keine Ahnung, das musst Du selbst entscheiden. Ich kann dir aber sagen, was das für mich bedeutet:

Die Johnson & Johnson Aktie gehört zu einem fabelhaften Unternehmen, das ich nur Zugern in mein Depot und das Hamsterrad Dividenden Wikifolio aufnehmen würde. Das Unternehmen bietet tolle Produkte, die sich auch in absehbarer Zukunft weiter verkaufen werden und wird finanziell gut geführt. Allerdings macht die fundamentale Analyse nur Sinn – und dazu mache ich mir die Mühe überhaupt – wenn man die Ergebnisse verwendet, um seine Rendite zu optimieren. Wenn ich dies nicht wollen würde könnte ich mir auch einen ETF kaufen und mit 6% p.a. zufrieden sein. An dieser Stelle muss ich feststellen, dass die Johnson & Johnson Aktie zu dem aktuellen Preis leider nicht meinen Ansprüchen genügt. Ich werde daher das Unternehmen auf die Watchlist setzen und falls sich ein Kurs unter 90$ einstellt über einen Kauf der Johnson & Johnson Aktie erneut nachdenken.

Was allgemeines noch, weil es mir auf der Zunge brennt. Sinn meiner Aktienbewertungen ist nicht, dass Du diese einfach so kopierst, sondern Dir deine eigenen Gedanken hierzu machst. Du bist optimistischer oder pessimistischer mit deinen Einschätzungen als ich? Gut! Sag mir warum und komm zu Deinem eigenen Erebnis. Die Zukunft ist stets ungewiss, deshalb ist es wichtig hohe Ansprüche zu stellen und sich einen Sicherheitspuffer (meiner liegt bei 20%) einzuräumen, dann hat man auch bei einer Fehleinschätzung trotzdem noch ein gutes Ergebnis oder zumindest verliert man sein Geld nicht. Benjamin Graham hat nicht ohne Grund diese “Margin of Safety” Leuten wie Warren Buffet und anderen beigebracht. Als Investoren benötigen wir diese, um negative Entwicklungen, die immer passieren können, “quasi” einzuplanen. Lieber investiert man nicht, bevor man Teile seines Geldes versenkt oder mit minimalen Renditen rumkrebst. Ich möchte mit einer definierten Strategie, die emotionslos durchgeführt wird mit festgelegten Kriterien gute Investments finden, die uns über Jahre Freude bereiten. Panikkäufe, die getätigt werden, weil eine Aktie stark gefallen ist und man Angst hat eine Chance zu verpassen, wenn man nicht direkt einsteigt und auf steigende Kurse “wettet”, werden hier nicht behandelt und haben mit fundamentaler Analyse nichts zu tun. Zu teure Werte landen auf der Watchlist und können Monate oder Jahre später wieder aus dem Hut gezückt werden, wenn sich eine Chance bietet. Bis dahin gibt es genügend andere Unternehmen, die kaufenswert sind.

Soviel erstmal hierzu.

Nächste Woche kommt keine Analyse, da der Hamster eine Woche Urlaub vor sich hat und die Wirtschaft mit seinem Konsum unterstützt.

Fragen zum Bewertungsverfahren? Guckst Du hier:

Aktienanalyse: Das Bewertungsverfahren Teil 1

Aktienanalyse: Das Bewertungsverfahren Teil 2

Bis dahin und liebe Grüße euer Hamster

Unterschrift

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[Sonstige Quellen: Pexels.com]

Risikohinweis: Jedes Investment in Aktien ist mit Risiken behaftet. Im schlimmsten Fall droht ein Totalverlust. Engagements in den Reporten vorgestellten Aktien bergen Währungsrisiken. Alle Angaben in den Reporten stammen aus Quellen, die wir für vertrauenswürdig halten. Eine Garantie für die Richtigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Um Risiken abzufedern, sollten Anleger ihr Vermögen deshalb grundsätzlich streuen. Die Artikel in den Reporten stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers dar. Die veröffentlichten Informationen geben die Meinung der Redaktion wieder.

Hinweis nach WPHG § 34b :

Der Autor ist in der Aktie nicht investiert.

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