Hallo lieber Hamsterfreunde,
heute möchte ich einmal intensiver auf Dividendenaktien eingehen und mit euch meine Sicht der Dinge teilen.
Wann machen Dividenden wirklich Sinn?
Das Thema ist heute in aller Munde: Dividenden-Aktien als Allheilmittel gegen Altersarmut und die finanzielle Freiheit. Wie überall im Leben hat jede Strategie Vor- und Nachteile. Heute möchte ich auf diese genauer eingehen und zeigen, weshalb Dividenden meiner Meinung nach eine großartige Sache sind und weshalb auch ich ein eigenes Depot für Dividendentitel führe.
Zunächst einmal nochmal für Einsteiger – Was ist eine Dividende eigentlich?
Eine Dividende ist der Teil des Gewinns, den eine Aktiengesellschaft an die Aktionäre ausschüttet. Die Dividende ist also eine Gewinnbeteiligung (falls Gewinn vorhanden ist).
Vorteile von Dividenden:
- Cash flow: Dividenden führen zu regelmäßigen Einnahmen. Wenn die Unternehmen richtig ausgewählt werden, dann gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Dividenden auch in den kommenden Jahren weiter gezahlt werden und im besten Fall sogar jährlich gesteigert werden. Ich betrachte Dividenden als Gehaltserhöhungen. Ich investiere einmalig einen Betrag X und erhalte dann im besten Fall bis an mein Lebensende jedes Jahr eine höhere Dividende. Hier machen Dividenden-Aktien besonders viel Sinn. Wer ein passives Einkommen (so passiv, wie es möglich ist) aufbauen will, der kann mit Dividenden-Aktien dieses Ziel theoretisch erreichen.
- Dividenden reduzieren das Gesamtrisiko: Stellen wir uns einen Poker-Tisch vor. Es gibt einen Gesamteinsatz und wenn dieser verloren ist, dann ist unser schönes Geld futsch. So ähnlich wäre es, wenn wir eine Aktie kaufen die keine Dividende zahlt. Wir können unseren Einsatz theoretisch immer zu 100% verlieren, egal wie hoch die Aktie seit dem Kauf gefallen oder gestiegen ist. Wenn man jedoch Dividenden erhält, dann reduziert sich mit jeder Dividendenzahlung der Betrag den man maximal mit dieser Investition verlieren kann. Wenn man Aktien lange genug hält, dann reduziert sich das Verlustrisiko sogar auf 0.
- Dividenden sind häufig ein Hinweis auf gute Geschäftsmodelle: Nicht jedes Unternehmen kann es sich leisten Dividenden auszuschütten. Nur die besten Unternehmen schaffen es, über viele Jahrzehnte Dividenden auszuzahlen und diese sogar noch zu steigern.
- Motivation und Mindset: Mich motiviert es, wenn monatlich Beträge auf meinem Konto landen – Egal wie groß oder klein diese sind. Es erinnert mich daran, dass ich durch die Investition nicht verzichten muss, sondern meinen Lebensstil jedes Jahr leicht verbessern könnte, wenn ich wollen würde. Hier ein Tipp: Ich denke gerne in Urlauben, um mich zu motivieren Geld für Investitionen anzusparen. Irgendwann kann man sich einen schönen Jahresurlaub aus der Dividendenzahlung leisten. Das motiviert mich ungemein, da ich Urlaub wirklich liebe. Nach einer Zeit sind es dann zwei Urlaube oder drei Urlaube, die man sich aus der Dividende leisten könnte… Naja du weißt worauf das hinausläuft: MEHR URLAUB!
Natürlich gibt es auch ein paar Nachteile von Dividenden:
- Dividenden sind steuerlich ungünstig: Dividenden müssen versteuert werden. In Deutschland mit 25% + ggf. Kirchensteuer und Soli. Dieses Geld ist für Dich verloren. Das klingt zunächst relativ wenig, jedoch geht über die Jahre viel Geld so verloren, da Du weniger Geld reinvestieren kannst und somit deinen stärksten Verbündeten, den Zinseszins, nicht optimal nutzen kannst.
- Dividenden belasten Unternehmenswachstum: Wenn eine Dividende gezahlt wird, dann verlässt dieses Geld das Unternehmen. Daher kann es nicht mehr verwendet werden, um Investitionen oder andere lohnenswerte Verwendungen zu tätigen. Dies ist der Grund, weshalb Warren Buffett keine Dividenden zahlt. Er vermehrt das Kapital der Aktionäre mit so hohen Renditen, dass es eine Schande wäre, wenn das Geld nicht für diese Investitionen zur Verfügung steht. Ich behaupte jedes Unternehmen hat Wachstumsperspektiven – und wenn es nur durch den Kauf von anderen Unternehmen wachsen kann. Am Ende sollte das Management die beste Verwendung für das Geld vornehmen und der Aktionär sollte überprüfen, ob die Verwendung in seinem Sinne ist.
- Nur für junge Anleger mit hohen Einkommen aussichtsreich: Nur wer genug Geld verdient, dass er jedes Jahr viele tausend € investieren kann und wer genügend Zeit hat, kann mit Dividenden hohe Ziele erreichen. Wer Dividenden-Aktien hält kann mit einer Rendite im Bereich von 6-8% rechnen. Wer heute in Rente gehen will und von seinen Dividenden leben möchte, der benötigt rund 1 Millionen € in Form von Dividenden-Aktien (unterstellt werden 25T€ Lebenshaltungskosten und eine Dividendenrendite von 3%). Wer in 30 Jahren von seinen Dividenden Rente gehen möchte benötigt schon knapp 3 Millionen € in 30 Jahren dafür (unterstellt wird eine Inflation von 3%). Ich habe hierzu auch mal ein Video gemacht, wo ein Rechner dabei ist, wo Du dir das für Dich einmal ausrechnen kannst.
Aus diesem Grund ist dies für mich nur eine Nebenstrategie. Ich habe es mir durchgerechnet und es passt für mein Finanzziel leider nicht nur auf Dividenden-Aktien zu setzen. Deswegen stecke ich rund 30% meines Kapitals in diese Aktien und verwende den Großteil (50%) für mein fokussiertes Value Investing Depot. Eine Übersicht über die Depots hatte ich ja mal hier veröffentlicht.
Wann machen Dividenden-Aktien denn nun Sinn?
Meiner Ansicht nach machen Dividenden-Aktien für jeden Anleger grundsätzlich Sinn. Man muss sich nur wie üblich fragen:
“Was sind meine Ziele und wie kann ich sie erreichen?”
Wenn Dividenden-Aktien aufgrund der Vor- und Nachteile in Frage kommen, dann sind Dividenden für Dich die Wahl. Meiner Ansicht nach eignen sich Dividenden-Depots besonders, wenn man bereits mehr Kapital angespart hat oder monatlich viel Geld zur Seite legen kann. Hier gilt: Je mehr desto besser. Dividenden-Aktien eignen sich auch für risikoscheue Anleger gut, da man über die Dividenden einen positiven Rückfluss hat. Natürlich muss man auch hier darauf achten, was man sich zu welchem Preis ins Depot kauft. Dividenden-Depots sollten, anders als ein fokussiertes Investment-Depot, breit diversifiziert sein, damit schlechte Zeiten von einzelnen Regionen oder Sektoren von anderen Titeln im Depot kompensiert werden. Hierdurch hat man ein minimales Einzelrisiko von einzelnen Aktien aber dafür das höchst mögliche Marktrisiko. Man muss sich selbst mit der gewählten Strategie wohlfühlen. Hier kannst nur Du entscheiden, was für Dich das richtige ist.
Weshalb ich dennoch Dividenden-Aktien kaufe:
Ich bin ein absoluter Fan von Dividenden-Titeln. Das hat mehrere Gründe:
- Ich hasse Risiko. Dividenden reduzieren mein Risiko und da ich auch einmal daneben liege freue ich mich, wenn ich mein Geld zu einem gewissen Teil wieder erhalte.
- Dividenden lassen sich gut planen. Ich liebe Pläne und „Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert“ – Hannibal Smith 😉
Börsenkurse sind leider nicht planbar. Eine solide Dividende ist es jedoch meistens. Klar – Auch hier gibt es mal Ausnahmen, aber wenn man einige Unternehmen im Depot hat dann ist es schon sehr zuverlässig.
- Ich mag Gehaltserhöhungen. Dein Chef hat Dir Deine versprochene Gehaltserhöhung nicht gegeben? Kein Problem: Kauf Dir einfach eine! Mit jeder Investition in eine solide Dividenden-Aktie ist man weniger auf seinen Job angewiesen. Das beruhigt ungemein und man kann eine gesunde LMAA-Mentalität (Leck mich…) entwickeln.
Soviel zu meinen 10 Cents zu Dividenden-Aktien.
Für Interessierte dieser Strategie kann ich übrigens die Seiten von DividendenAdel von Christian Röhl, Dividenden-Alarm von Alex Fischer oder die Facebook Gruppe von Jonathan empfehlen.
Liebe Grüße